Montag, 29. August 2011

Besuch bei "Evangelium für Alle"


Eigentlich bin ich ja kein „church hopper“ oder „shopper“, aber am vergangenen Sonntag begab ich mich gemeinsam mit meiner Frau auf Gemeindeauskunftschaftstour. Eigentlich stehe ich dieser Thematik sehr kritisch gegenüber, da es in den aller meisten Fällen von Unverbindlichkeit, Konfliktunfähigkeit und Konsumdenken auf Seiten des „Church-hoppers“ zeugt. Unsere Motivation war allerdings eine andere: wir wollten im Raum Stuttgart eine Gemeinde finden, wo das Wort Gottes und das Evangelium von Jesus Christus im Mittelpunkt steht. Um es auch von vornhinein klar zustellen, wir beabsichtigen keinen Gemeindewechsel. Wir sehen unseren Platz noch in unserer jetzigen Gemeinde.

Über verschiedene Kontakte wurde uns die Freikirche „Evangelium für Alle“ in Bad Cannstatt empfohlen. Ich schaute mir schon mal vorab das Glaubensbekenntnis auf der Webseite der Gemeinde an, welches theologisch sehr solide und bibeltreu erschien. Überzeugend war auch die Behauptung, dass die textauslegende Predigt im Mittelpunkt des Gottesdienst steht. Da meine Frau und ich nur noch eine Woche in Deutschland sind, war es uns wichtig vor unsere Abreise diese Gemeinde zu besuchen.

Der gute Eindruck der uns auf der Webseite vermittelt wurde, wurde in unserem Gottesdienstbesuch nur bestätigt. Folgende Dinge die uns dort aufgefallen sind und die von einer „gesunden Gemeinde“ zeugen. Natürlich ist es schwierig aufgrund von einem Gottesdienstbesuch eine klare Aussage zu treffen, aber es ist dennoch der Versuch wert:

1. Das Wort Gottes steht im Mittelpunkt
Ob in der Moderation, in den Liedern oder in der Predigt. Der Gottesdienst ist durchdrungen vom Wort Gottes. Es verdeutlicht, dass die Ältesten und die Gemeindeglieder die Bibel als ihre Autorität in allen Fragen des Lebens und der Lehre sehen.

2. Es wird Textauslegend gepredigt
Der Prediger hat uns in den Bibeltext aus Johannes 5 (Heilung des Lahmen am Sabbat) ausgelegt. Das heißt die Hauptaussage des Textes war die Hauptaussage der Predigt.

3.Sünde und unsere eigene Unzulänglichkeit werden klar und deutlich thematisiert.
Sünde ist kein populäres Thema in unserer humanistischen Gesellschaft. Uns wird gesagt, dass der Mensch von Grund aus gut ist. Aber die Bibel spricht hier deutlich in unserem gemeinsamen Vorvater Adam sind wir alle zu Sündern geworden (Römer 5). In dieser Gemeinde nimmt man diesbezüglich kein Blatt vor den Mund, denn sie haben verstanden dass es liebevoller ist Menschen auf ihre Sünde hinzuweisen, damit sie mit Gott Versöhnung erfahren können, als sie in dem Irrglauben verweilen zu lassen, dass sie kein Problem mit Gott haben. Nur Jesus kann uns gesund machen, von unserer geistlichen Krankheit.

4. Es gibt geistliche Vorbilder im Glauben
Im Gottesdienst gab es ein Nachruf für ein kürzlich verstorbenes Gemeindeglied, welche die Gemeinde in den vergangen 50 Jahren stark geprägt hatte. Schwester Ruth war von radikaler Jesus Nachfolge überzeugt und diese Überzeugung wollte sie auch an jüngere Gemeindeglieder weiter vermitteln. Folgendes Zitat von Ihr hat auch die Gemeinde geprägt: „Gehorsam [gegenüber Gott] ist eine Liebeserklärung.“ Diese Aussage ist zutiefst biblisch und deckt sich mit den Aussagen Jesus an seine Jünger in Johannes 14

5. Die Gemeindeglieder sind hungrig nach Gottes Wort
Natürlich ist es gefährlich hier zu Verallgemeinern, aber um uns herum hatten viele ihre Bibel mit dabei und schlugen diese auch während der Predigt auf. Auch unsere Gespräche mit mehreren Gemeindegliedern nach dem Gottesdienst drehten sich um Glaubensfragen.

6. Die Liebe Gottes ist durch den Leib Christi spürbar
Selten wurde ich so freundlich und herzlich zu einem Gottesdienst begrüßt. Selten habe ich nach einem Gottesdienst, so gute und tiefgehende Gespräche geführt. Selten habe ich solch ein Gefühl der innigen Verbundenheit in Christus verspürt. Die Mitglieder von Evangelium für Alle haben verstanden was es bedeutet: „An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“ (Joh. 13:35)

7. Ganzheitliche „Anbetung“
Die Gemeinde legte hier nicht nur Wert auf musikalischen Lobpreis im Gottesdienst. Der Gottesdienst an sich war „Anbetung“. So sangen wir am Anfang ein Lied und 3 Kleinkinder wurden eingesegnet. Als es dann zur Predigt ging sagte der „Moderator“: „Wir haben Gott nun durch Singen angebetet, wir haben Ihn durch die Danksagung für und die Segnung der Kinder angebetet und jetzt werden wir Ihn durch das Hören seines Wortes anbeten.“ Es war schön zu sehen, wie hier der ganze Gottesdienst als Anbetung gesehen wurde.

8. Gimmicks, Kreativität und Unterhaltung werden nicht eingesetzt
Leider sind heutzutage viel zu viele Gemeinden der Meinung, dass man Nichtchristen in unsere Gemeinden „locken“ muss. Dass wird zwar nicht zugegeben, aber die Praxis spricht hier lauter als Worte: Das Musikteam gleicht eher einer Rockband, der Gottesdienstleiter versucht eher die Menge zu unterhalten, als die Versammelten Christen auf das Hören von Gottes Wort vorzubereiten, der Prediger erzählt lieber Geschichten oder versucht sich in Pseudopsychologie als treu und unerschrocken das Wort Gottes zu verkünden.

Evangelium für Alle hat erkannt, dass diese Dinge langfristig keine Frucht tragen, dass es zwar Leute anzieht, aber unter den falschen Vorsätzen, nämlich für Entertainment, anstatt zum hören des Evangeliums! Evangelium für Alle setzt stattdessen auf das altbewährte Wort Gottes und das Evangelium, welches die Kraft Gottes ist aller denen die Glauben (Röm. 1:16).

Eine perfekte Gemeinde gibt es nicht, da jede Gemeinde von begnadigten Sündern bevölkert ist, die immer wieder versagen und täglich auf die Gnade Gottes angewiesen sind, aber es gibt Gemeinden die auf dem richtigen Weg sind, die Gottes Wort im Zentrum behalten und die es anstreben den Plan Gottes zu erfüllen, nämlich dass: „die Mächte und Gewalten in der unsichtbaren Welt durch die Gemeinde die ganze Tiefe und Weite von Gottes Weisheit erkennen.“

Montag, 22. August 2011

Evangelium21 Konferenz


Heute bin ich aus Hamburg zurück gekommen. Dort hat im Gemeinde und Missionswerk Arche von Donnerstag bis Samstag die erste Evangelium21 Konferenz stattgefunden. Thema der Konferenz war "Das Evangelium im Zentrum der Gemeinde". Im Mission Statement der Bewegung heißt es:
"Zu Evangelium21 gehören Christen aus verschiedenen Kirchen und Gemeinden, die ihren Glauben fest auf Jesus Christus gründen. Ausgerichtet auf die von den Reformatoren wiederentdeckten Wahrheiten
  • Gnade allein
  • Glaube allein
  • die Schrift allein
  • Christus allein und
  • zu Gottes Ehre allein
wollen wir Impulse setzen, durch die Gemeinden neu belebt und gestärkt werden. Denn: Allein das biblische Evangelium bewirkt, dass Christen von einer echten Hoffnung und überwältigenden Freude an Gott erfüllt werden und diese auch ausstrahlen."

Die Konferenz war sozusagen der Startschuss um die Bewegung in Gang zu setzen. Für Julia und mich war es ein sehr gesegnete Zeit in der wir durch das Wort Gottes und die verschiedenen Vorträge sehr ermutigt wurden. Matt Schmucker von 9Marks Ministries aus den USA war der Hauptredner, und referierte zusammen mit verschiedene Deutsche Redner über wichtige Merkmale einer Gesunden Gemeinde. Alle Vorträge kann man hier kostenlos downloaden!

Die Konferenz diente auch zum Netzwerken, so konnte ich mit vielen Christen Kontakt auf nehmen, die das selbe anliegen haben wie ich: Die Gute Nachricht von Jesus Christus in Deutschland und in aller Welt zu verkünden! Die Gute Nachricht, dass Gott in seiner unermesslichen Gnade einen Ausweg aus unserer Schuld und Sünde ermöglicht hat. Der Sohn Gottes Jesus Christus, der Mensch wurde, den Willen des Vaters erfüllte, und an einem römischen Kreuz für die Sünden all derer starb die an ihn glauben! Das ist das Evangelium! Versöhnung mit Gott und eine Hoffnung für die Ewigkeit!

Montag, 8. August 2011

Buch Rezension: Aus Tränen werden Sterne

Autor Ajith Fernando, der Direktor von Jugend für Christus in Sri Lanka, nimmt den Leser mit auf einen Streifzug in unerforschtes und von vielen auch ungewünschtes Terrain, nämlich eine biblische Betrachtung von Leiden in der Nachfolge Christi. Fernando weiß wovon er spricht, denn die Kirche in Sri Lanka hat durch den Bürgerkrieg und antichristlichen Sentiments immer wieder Leid und Verfolgung erleben müssen. Fernando zeigt auf, dass in der Bibel Leiden als wesentlicher Aspekt des christlichen Lebens beschreibt. Leider hat unsere Wohlstandsgesellschaft die Idee verworfen, dass Leiden zum Leben dazu gehört. In seiner Einführung bringt der Autor das Problem gut auf den Punkt: "Wir legen heutzutage in den Gemeinden sehr viel Wert auf eine Therapie zur Bewältigung des Leids, aber nur unzureichenden Wert auf eine Theologie des Leidens..."

Durchsetzt mit vielen Bibelzitaten und herzergreifenden Geschichten zeigt Fernando in den vier Teilen seines Buches, dass Freude und Leid unweigerlich zum Christsein dazu gehören, dass Leiden uns näher zu Christus bringt, dass unser Leiden der Gemeinde hilft, und dass wir Diener der Gemeinde sein sollen.

Das Buch kann man hier bestellen. Kosten: 3,00 Euro


Folgender Satz in seinem Schlusskapitel bringt die Kernaussage des Buches sehr passend auf den Punkt: "Aber wenn Jesus für uns alles ist, stellt das Leiden auch kein großes Problem für uns dar. Wenn er bei uns ist, haben wir das, worauf es ankommt. Seine Liebe zu uns gibt uns die Freude, die uns zur Stärke wird. Dann können wir das Leid tragen und mitten im Schmerz vollkommen erfüllte Menschen bleiben." (s. 184)

Sonntag, 7. August 2011

Kostenlose ebooks von John Piper

Pastor und Theologe John Piper aus den USA predigt schon Jahrzehnten in seiner Gemeinde Bethlehem Baptist Church in Minneapolis, Minnesota treu das Wort Gottes. Aus der Gemeinde heraus entstand auch die Desiring God Ministries eine Plattform mit Tausenden von sehr guten Ressourcen, von Predigten und Vortragsreihen bis hin zu kostenlose ebook Versionen von John Pipers eigenen Büchern! Die Philosophie dahinter ist: "Wenn für uns keine Druckkosten entstehen, wollen wir das Material anderen Gemeinden und Christen kostenlos zur Verfügung stellen!" 
Ich selbst bin auch stark von der gesunden, Gottverherrlichenden Theologie John Pipers beeinflusst worden.

"Gott ist am meisten in uns verherrlicht, wenn wir in Ihm unsere Zufriedenheit finden!"

Die sieben Bücher sind alle bestimmt sehr lesenswert. Ich selbst habe bisher erst eins von den sieben gelesen (Dein Leben ist einmalig - Vergeude es Nicht) und bin gerade dabei ein weiteres fertig zu lesen (Standhaft im Leiden). Alle anderen Bücher gibt es hier zum downloaden

Buch Rezension: "Alles für Christus verlassen"

Eine Kurzbiographie über den Pionier-Missionar Henry Martyn, welcher anfang des 19. Jahrhunderts in Indien und dem Iran das Neue Testament in Urdu, Arabisch und Persisch übersetze. Autor B.V. Henry schreibt vorallem über die eindrucksvolle Hingabe des Missionars Martyn, der eine vielversprechende Karriere, den Komfort der Heimat und die Liebe seines Lebens zurückließ um den Gottes Ruf zu folgen die Frohe Botschaft denen zu bringen die sie noch nie gehört hatten. Henry Martyn erreichte in seinem kurzen Leben mehr als andere in zwei Leben erreichen würden. Die treibende Kraft hinter all seinem Tun war seine sehnlichster Wunsch seinen Heiland immer näher kennen zulernen. Martyn ging schon 1806 mit chronischer Tuberkulose aufs Missionsfeld. Sechs Jahre später starb er im Alter von 31 Jahren an den Folgen seiner schweren Erkrankung. Er kehrte nie wieder in die Heimat zurück. Seine Tagebücher wurden nach seinem Tod durch seine Freunde in Form von mehreren Biographien veröffentlicht. Als Martyn nach anstrengender Seereise in Indien ankam schrieb er folgendes in sein Tagebuch: "Nun lass mich für Gott ausbrennen!" Es ist der Leitsatz der sein Leben voller Hingabe am besten beschreibt und von dem auch diese Biographie zeugt!
 Das Buch ist im Betanien Verlag für 2,90 Euro erhältlich!

WeiterGlauben Blog Eröffnung

WeiterGlauben bedeutet tiefer gehen, sich nicht mit dem Status-Quo der Gesellschaft zufrieden zu geben, sondern einzutauchen in die Wahrheiten der Bibel und den Aussagen von Jesus Christus. Dieser Blog soll genau dazu dienen: er soll zum nachdenken anregen und zum „weiterglauben“ anspornen. Wir alle glauben an irgendetwas oder irgendjemand, und die Frage die wir uns stellen müssen ist: Wird unser Glaube enttäuschen? Lohnt es sich unser volles Vertrauen in diese Sache oder jene Person zu setzen?
In diesem Blog will ich davon zeugen, dass ein Glaube an Jesus Christus, an sein Menschwerden, sein sündloses Leben, sein stellvertretender Tod für die Sünden aller die an Ihn glauben und seine Auferstehung in dem er seine Macht bewiesen hat, uns nie enttäuschen wird. Es lohnt sich unser volles Vertrauen auf IHN zu setzen. Er lädt uns dazu ein: „Kommet her zu mir, alle ihr Müheseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben.“ (Matthäus 11:28)
Meine Hoffnung ist dass dieser Blog dich in deinem Glauben stärkt, oder dich dazu bewegt zu Überdenken an was du überhaupt glaubst. Wichtig ist mir in jedem Fall WeiterGlauben