Dienstag, 30. Oktober 2012

Die Seychellen: das Paradies?


Meine Familie und ich sind gerade von einem fünftägigen Aufenthalt auf den Seychellen zurück gekommnen. Wer sich nun wundert, wie ein Pastorenassistent sich so einen Urlaub leisten kann, der sei vorab informiert, dass ich die Reise mit Hotelaufenthalt bei einem Gewinnspiel im Radio gewonnen habe (über die Ethik der Teilnahme an einem Gewinnspiel soll hier auch nicht diskutiert werden, obwohl ich betonen will dass es kein Glückspiel war, sondern ein Gewinnspiel an dem jeder teilnehmen durfte der ein paar Fragen richtig beantwortet hat). Nun gut! Wir waren also wie gesagt auf den Seychellen. Jenes Insel Archipel, welches von sämtlichen Touristik Agenturen als das Inselparadies schlechthin bezeichnet wird. Aber wer kennt dass nicht, dass das Urlaubsziel im Katalog viel schöner aussieht als in der Realität. Ich muss sagen, dass dieses Klischee diesmal nicht zutraf. Unsere Erwartungen wurden von dem üppigen Grün, den azurblauen Meer, dem weißen Sandstrand und den immerlächelenden Inselbewohner, weitübertroffen. Aber bevor ihr den Eindruck bekommt das die Seychellen wirklich das Paradies sind, und alle auf immer und ewig dort wohnen wollen, hier einige Gedanken dazu:

1. Die Seychellen sind nicht das Paradies, denn selbst dort regiert die Sünde!
Ich fragte auf der Fahrt zum Hotel unseren Fahrer, ob es auf solch einer paradischen Insel auch soziale Probleme gibt. Er bejahte und meinte der Drogenkonsum wäre, vor allem unter den Jugendlichen, ein verbreites Problem. Es sei darauf zurückzuführen, dass das Inselleben langweilig sei und nicht viel Abwechselung biete, war seine Schlußfolgerung. Diese Einschätzung mag ja gewissermaßen stimmen, aber sie geht nicht tief genug. Es reicht nämlich nicht aus die Probleme auf äußere Umstände zurückzuführen. Nein, bei der Ursachenforschung muss man viel tiefer gehen, denn die Wurzel all unserer Probleme sind nicht die Umstände sondern unser verdorbenes Herz. (Jeremiah 17,9 ; Markus 7,15). Wir sündigen nicht weil eine Verkettung unglücklicher Umstände uns dazu zwingen, sondern weil wir von Natur aus Sünder sind (Psalm 51,5)

2. Die Seychellen sind nicht das Paradies, denn selbst dort regiert der Tod!
"Denn der Lohn der Sünde ist der Tod" (Römer 6,23). Dort, wo Sünde regiert, regiert auch der Tod, denn der Tod ist eine direkte Folge der Sünde. Schon damals, im ursprünglichen Paradies, warnte Gott Adam und Eva das ungehorsam seinem Gebot gegenüber, den Tod mit sich bringen würde. Das gleiche gilt auch heute, das gleiche gilt auch auf den Seychellen. So schön die Inseln auch sind, ihre Bewohner sind wie wir alle Sünder, und auch bei ihnen macht der Tod nicht halt. Wir wissen aus der Bibel, dass es im Paradies kein Leid und keinen Tod geben wird (Offenbarung 21,4), aber auf den Seychellen regiert der Tod so wie über all auf der Welt.

3. Die Seychellen sind nicht das Paradies, denn sie sind Teil der Schöpfung die der Vergänglichkeit unterworfen ist (Römer 8,20)
Wir kennen es aus der Physik (Entropielehre) aber auch aus dem alltäglichen Leben: alles ist vergänglich. Das erste Auto, welches man zum bestandenen Führerschein von den Eltern geschenkt bekommen hat, sieht 10 Jahre später nicht besser aus, als nach der ersten Probefahrt. Das Haus im Eigenbau brauch nach 35 Jahren auch mal wieder neue Fenster und ein neues Dach. Die Vergänglichkeit der Schöpfung ist auch auf den Seychellen nicht zu verleugnen: die Korallenriffe sind nicht so schön wie sie mal waren, von den heimischen Landschildkröten, die Jahrzehntelang als augestorben galten, gibt es nur noch wenige lebende Exemplare, und der weltweit ansteigende Meeresspiegel wird auf tiefliegende Inselteile seine Auswirkungen haben. Die Vergänglichkeit der Schöpfung ist auch auf den Seychellen zu spüren.

So schön diese Inseln auch sind, sie sind nicht das Paradies. Sie sind nur ein Schatten, nur ein Hauch von dem wahren Paradies dass noch kommen wird. Dort wo: "Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.Und der auf dem Thron saß, sprach: 'Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!' " (Offenbarung 21,4-5).
Das tragisch ist, dass es viele Menschen gibt die den Schatten für die Realität halten. Für sie ist ein 14-tägiger Urlaub auf einem irdischen Paradies, die bestmöglichste Option. Um es in die Worte von Schriftsteller C.S. Lewis zu fassen: Sie sind wie kleine Kinder die im Hinterhof im Matsch spielen, weil sie nicht wissen das sie nur ein paar Hundert Meter vom Meer wohnen, wo sie Sandburgen am Strand bauen können.
Lasst uns Menschen von dem wahren Paradies erzählen. Von dem gnädigen Gott, der aufgrund des Opfertodes von Jesus Christus Sünder dazu einlädt in sein Thronsaal zu treten.
Lasst uns dafür beten, dass Gott Menschen die Augen zu dieser Frohen Botschaft öffnet.

Mittwoch, 10. Oktober 2012

"Wir werden überrascht sein wer alles im Himmel sein wird"


Bild: by-sassi  / pixelio.de
Diese Aussage hört man in christlichen Kreisen des Öfteren. Sie entspringt der Vorstellung, dass es auch außerhalb der institutionellen Kirche viele Menschen gibt, die Gott, durch den Opfertod von Jesus Christus, für die Vergebung ihrer Sünden vertraut haben, und die aufgrund dieser Tatsache Kinder Gottes sind und in sein ewiges Himmelreich Einkehr finden werden. Der Grundgedanke hinter dieser Aussage ist nicht unbedingt schlecht, denn im Gegensatz zu der katholischen Lehre, dass es kein Heil außerhalb der Kirche gibt, glauben wir Evangelikale, dass die Kirchenzugehörigkeit nicht heilsnotwendig ist. Die Bibel ist eindeutig, dass wir durch Gnade allein im Glauben auf Jesus Christus allein Errettung finden können. Es kann also durchaus sein, dass wir im Himmel darüber überrascht sein werden wer alles dort sein wird.

Aber diese Aussage birgt auch große Gefahren, denn sie kann auch zu einem falschen Verständnis von Christsein führen bei dem der Glaube anonymisiert und privatisiert wird. Wir können nämlich nur darüber überrascht sein, dass jemand im Himmel ist, wenn wir es nicht erwartet hätten, dass diese Person Christ gewesen sei. Genau hierhin liegt die Gefahr, denn die Bibel fordert uns immer wieder dazu auf es Publik zu machen, dass wir Christen sind (Mt. 5,14-16, Mt. 28,18-20, 1 Kor 9,16, 1 Pet. 3,15). Glaube ist eine persönliche Angelenheit, die aber nie privatisiert werden sollte. Es soll nicht nur allen bekannt sein das wir Christen sind, sondern wir sollen unser Christsein auch konkret in Verbindung mit einer Kirchenzugehörigkeit, ausleben. Wie sonst können wir unsere Geschwister im Glauben lieben (Joh 13,34-35, Röm 12,10)? Wie sonst können wir uns konkret dafür verpflichten es nicht zu versäumen uns regelmäßig miteinander zum Gottesdienst zu treffen (Hebr. 10,25)? Christsein, wie es in der Bibel beschrieben und ausgelebt wird, muss notwendigerweiße öffentlich und für alle sichtbar gelebt werden, deswegen ist diese Aussage ziemlich problematisch.

Ich befürchte dass wir vielmehr darüber überrascht sein werden, wer NICHT im Himmel sein wird. Ich sage das nicht aus Arroganz oder aus Hochnäsigkeit heraus, sondern weil Jesus schon zu seiner Zeit vor einer falschen Heilsgewissheit gewarnt hatte. Er warnte zweierlei Gruppen von Menschen: die Scheinheiligen und die Leugner. 
Den Scheinheiligen sagte er: "Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut." (Mt. 7,21) 
Den Leugnern sagte er: "wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den werde auch ich verleugnen vor meinem Vater im Himmel." (Mt. 10,33)

Es mag sein dass wir darüber positv überrascht werden, wen wir im Himmel sehen werden. Aber die traurige Realität ist, dass es viele Menschen gibt, die denken dass sie in den Himmel kommen, aber sie bekennen sich nur mit den Lippen zu Jesus und verleugnen ihn mit ihren Taten, was letztenendlich auf ein unverändertes Herz zurückzuführen ist. Zunächst müssen wir uns selbst prüfen, ob wir "im Glauben" sind (2. Kor 13,5). Das heißt wir lassen andere Christen in unser Leben schauen um zu sehen ob wir Christus-ähnlicher werden. Und wir sprechen andere darauf an, wenn wir denken, dass sie die Gefahr laufen sich selbst zu täuschen. 
Und lasst uns eins nicht vergessen: Die Gnade in Christus, die Menschen von der Schuld der Sünde errettet wird auch genügen sie von der Macht und der Gegenwart der Sünde zu retten, damit wir alle mit der ganzen Christenheit vor dem Thronsaal Gottes stehen werden und ihn für immer anbeten können.

Freitag, 5. Oktober 2012

Unsere Rettung naht!

Ich habe die letzte Woche immer wieder über die Verse in Römer 13,8-14 nachgedacht. Dort heißt es in Vers 11: "Unsere Rettung ist jetzt noch näher als damals, als wir zum Glauben kamen..." Welch eine wunderschöne und ermutigende Tatsache: Unsere endgültige Erlösung vom allgegenwärtigen Schmerz dieser Welt, von der innenwohnenden Sünde, und dem allmählichen Zerfall unseres irdischen Leibes, ist heute näher als sie gestern war. Egal ob wir erst gestern zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind, oder schon seit einem halben Jahrhundert Jesus für unsere Rettung von Sünd und Tod vertrauen, diese Rettung gerät nicht in weite Ferne, sondern rückt mit jedem Tag, ja sogar mit jeder Millisekunde, näher. Das gibt uns Hoffnung auf eine bessere Zukunft, und es gibt uns die Motivation im hier und jetzt für Gott zu leben: "Darum wollen wir uns von allem trennen, was man im Dunkeln tut, und die Waffen des Lichts ergreifen.Lasst uns ein einwandfreies Leben führen, mit dem wir im Licht des Tages bestehen können, ein Leben ohne Schlemmen und Saufen, ohne sexuelle Ausschweifung und ohne Streit und Rechthaberei. Legt das alles ab, und zieht ein neues Gewand an: Jesus Christus, den Herrn. Beschäftigt euch nicht länger damit, wie ihr die Begierden eurer eigenen Natur zufrieden stellen könnt."  (Römer 13:12-14)

Das ist kein Christsein, das krampfhaft versucht durch gute Taten Errettung zu erlangen. Nein die Errettung wird nicht von Gott erkauft, sondern er schenkt sie all denen die sie im Glauben darauf vertrauen.

Donnerstag, 9. August 2012

Hoffen auf einen olympischen Sieg

 



Wenn es euch so geht wie mir dann hat euch das Olympiafieber gepackt. Gebannt schaut man den Wettkämpfen zu und fiebert mit den AthletINNen mit, die um Gold kämpfen. Der Höhepunkt der Spiele, der 100 Meter Lauf der Männer, versetzt uns Sportbegeisterte ins staunen. Der Körperbau, die Dynamik, die Ausstrahlung der weltschnellsten Männer rauben uns den Atem.
Besonders beeindruckend ist die Aufopferbereitschaft und die Disziplin der AthletINNen. Vier Jahre arbeiten sie auf ein Ziel hin, vier Jahre hartes Training, vier Jahre Verzicht auf jegliche Art des Vergnügens, vier Jahre an seine körperliche, geistige und seelische Grenze zu gehen, damit im richtigen Moment alles abgerufen werden kann und der Traum von olympischen Gold in Erfüllung gehen kann. Alles für diesen "goldenen" Moment tun und alles andere diesem Ziel unterordnen, das gehört für die AthletINNen zum Alltag. Wir "Normalsterbliche" beneiden diese SportlerINNEN oft, wir wünschen uns auch diese Anerkennung, diesen Ruhm, dieses Gefühl der oder die Beste zu sein, aber wenn wir uns anschauen, wie hoch der Preis ist den wir zahlen müssen, um das zu erreichen, und wie kurzweilig der Ruhm und die Ehre andauert, dann würden viele von uns schon mal aussteigen. Die Kosten eines Sieges bei Olympia übersteigen für uns nicht den Nutzen, und deswegen sitzen wir lieber zu Hause gemütlich auf dem Sofa mit Chips und Cola und feiern jeden deutschen Sieg als ob es unser eigener wäre.

Der Gewinn einer olympischen Medaille hatte für mich schon immer eine gewisse mystische Bedeutung, aber als ich vor ein paar Wochen, im Vorfeld der Londoner Spiele, in einem Zeitungsartikel erfuhr, dass die Goldmedaille nur zu einem geringen Prozentsatz aus echtem Gold besteht, war meine Faszination endgültig zerstört.

Aber die SportlerINNEN scheinen wirklich an diesem Ruhm und der Faszination eines Sieges bei Olympia festzuhalten. Neugekürter Diskus Olympiasieger Robert Harting sprach im Vorfeld seines Wettkampfes über die Bedeutung von einem Sieg in London:  "Ich brauche den Olympiasieg, um die negativen Sachen aus meinem Leben zu spülen. Ich brauche ihn, um nicht völlig die Hoffnung zu verlieren"

Robert Harting hat in seiner Aussage zumindest eine Sache richtig erkannt: er will nicht die Hoffnung verlieren, aber es stellt sich die Frage ob ein Olympiasieg ihm diese Hoffnung, nach der er sich so sehnt, auch bescheren wird. Wenn der Trubel um sein Sieg vorüber ist, wenn die Presse keine Interesse mehr zeigt, wenn die Medaille im Trophäenschrank Staub fängt, wenn die Karriere irgendwann mal zuende ist, wie soll dann ein Olympiasieg ihm noch Hoffnung geben? Eine schwindende Erinnerung, eine krankhafte Nostaligie an diesen einen großen Triumph?

Die Bibel spricht davon, dass wir unsere Schätze nicht hier auf Erden sammeln sollen, wo Diebe einbrechen und stehlen, wo Rost und Motten sie zestören können, sondern im Himmel, wo unvergängliche Schätze auf diejenigen warten, die auf Gott vertrauen (Matthäus 6,19-21). Unsere einzige wirklich Hoffnung besteht nicht im Sieg in einer olympischen Disziplin, sondern in dem Sieg von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha, als die Sünde, den Tod und den Teufel ein für alle mal geschlagen hat. Sein Sieg macht uns frei von unserer Schuld, sie gibt uns das Recht Gottes Kinder zu sein, und seine Auferstehung gibt uns die unerschütterliche Hoffnung, dass auch wir eines Tages einen neuen Auferstehungskörper bekommen werden und auf Ewigkeit bei Ihm sein werden (1. Korinther 15,12-28). Diese Hoffnung ist die einzige die Bestand hat, und die uns keiner nehmen kann (Römer 8,31-39).

Donnerstag, 19. Juli 2012

Das Evangelium für Nordindien

Vor 10 Tagen bin ich aus Nordindien zurück gekehrt. Unsere Gemeinde ist dort mit einem ganzen Netzwerk von Ortsgemeinden eng verbunden. Wir haben eine Gruppe Jugendliche mitgenommen um in verschiedenen Gemeinden Kinderlager zu veranstalten. An den zwei Sonntagen an denen wir dort waren predigten einige der Leiter aus dem Team in drei verschiedenen Gemeinden. Pastor Singh, der Gründer der des Gemeindenetwerkes, arbeitet schon seit 3 Jahrzehnten in der Region. Hier sind einige Gedanken zu seinem Dienst die mich stark beeindruckt haben.

1. Er dient Gott treu in den kleinen Dingen! Pastor Singh ging es nie um die großen Massen, und es ist nicht in seinem Sinne einen Personenkult um sich aufzubauen. Stattdessen dient er Gott treu im unscheinbaren und den kleinen Dingen. Seine eigene Gemeinde hat gerade mal 50 Gottesdienstbesucher, aber dafür war in den letzten 30 Jahren an der Gründung von vielen kleineren Ortsgemeinden in den umliegenden Ortschaften beteiligt und das Netzwerk von Gemeinden und Ortsgemeinden die mit ihm in enger Verbundenheit stehen beläuft sich auf 150 Gruppen. Apropos Gott im kleinen dienen: Eines Morgens als ich draußen meine Stille Zeit machte, sah ich Pastor Singh im Hof das knöcheltiefe Wasser vom nächtlichen Monsunregen in den Abfluss kehren.

2. Er bildet seit Jahren junge Männer zu pastoren aus. Pastor Singh nimmt den Missionsbefehl in Matthäus 28 ernst und er "macht zu Jüngern alle Nationen!" Schon seit Jahren ist er vorbildlich in der Jüngerschaft unterwegs. Ein junger Mann den vor 17 Jahren durch ihn zum Glauben gekommen ist, und den er über Jahre unter seine Fittiche genommen hat, ist seit 3 Jahren der Hauptpastor einer wichtigen Partnergemeinde in einem Vorort der Stadt. Auf dem Gelände des Gemeindezentrums leben ca. 5-8 junge Männer die Tag ein Tag aus von Pastor Singh und den anderen Pastoren betreut werden.

3. Er vertraut auf die Kraft des Evangeliums. In einem Land wo Aberglaube und Pluralismus über all präsent sind, wäre es sehr verlockend Kompromisse einzugehen, wie z.B. den Aberglaube der Menschen mit vermeintlichen "Wunderheilungen" zu befriedigen oder aber Jesus als zusätzlichen Gott in den Pantheon der hinduistischen Gottheiten einzugliedern. Aber Pastor Singh will nichts von solch einem verwässerten Evangelium wissen, sondern er vertraut auf die Kraft des ewigen Wort Gottes, wie sie uns in der Heiligen Schrift offenbart wurde, und verkündet diese Botschaft von der Sündenvergebung durch das Opferlamm Jesus Christus, unerschrocken.

Diese Eigenschaften sind mir an Pastor Singh besonders aufgefallen. Bestätigt fand ich mich in meinem Glauben in der unerschütterlichen Kraft des Evangeliums, das für jedes Volk und jede Nation die gleiche Botschaft ist: "Christus ist – in Übereinstimmung mit den Aussagen der Schrift –
für unsere Sünden gestorben. Er wurde begraben, und drei Tage danach hat Gott ihn von den Toten auferweckt – auch das in Übereinstimmung mit der Schrift." - 1. Kor. 15,3-4

Mittwoch, 27. Juni 2012

"Ich bin" Worte - zwei Predigten im Johannes Evangelium

letzten Sommer hatte ich das große Vorrecht einige male in meiner Heimatgemeinde in Deutschland zu predigen. Wir hatten damals eine Predigtreihe durch die "ich bin" Worte von Jesus, wie sie für uns im Johannes Evangelium festgehalten werden. Diese Worte sind Selbstoffenbarungen von Jesus, in denen er den Jüngern und den Menschenmengen, die ihm folgten, verschiedene Aspekte seiner Identität weitergeben wollte. Insgesamt gibt es 7 solcher "Ich bin" Worte im Johannes Evangelium. Beginned mit der Aussage in Kapitel 7 Vers 35, wo Jesus sagt: "Ich bin das Brot des Lebens" und endend mit dem dem Ausspruch Jesu zu seinen Jüngern beim letzten Abendmahl: "Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben, wer in mir bleibt wird viel Frucht tragen."

Die Botschaft die in den "Ich bin" Worten vermittelt wird zeugt von der Einzigartigkeit und der Erhabenheit von Jesus Christus. In den zwei Predigen die ich hier zum download bereitgestellt habe geht es um das dritte und das sechste "Ich bin" Wort.

"Ich bin die Tür für die Schafe" (Joh. 10:7) - hier geht es in erster Linie darum, dass nur diejenigen die durch die Tür, also durch Jesus, hindurch gehen erettet werden.

"Ich bin der Weg, die Wahrheit, und das Leben. Niemand kommt zu dem Vater als durch mich." (Joh. 14:6) - hier stellt Jesus seine Exklusivität dar. Nur durch Ihn können wir Sünder mit einem heiligen Gott versöhnt werden.

Gerne könnt ihr euch die Predigtmanuskripte runterladen. Da ich noch ein sehr junger Prediger bin, wäre ich auch sehr froh über konstruktive Kritik und hilfreiches Feedback.

Samstag, 19. Mai 2012

Evangelium21: Gott Redet - Das Wort des Herrn bleibt!

Die zweite Evangelium21 Konferenz ist vorüber. Die 3 Tage im Gemeinde und Missionswerk Arche in Hamburg waren ein großer Segen. Ich fühlte mich ein Teil von etwas mit historischer Bedeutung, denn im Geburtsland der liberalen Theologie von Schleihermacher, Bultmann, und wie sie alle heißen, trafen sich für die letzten Tage an die Tausend vor allem junge Frauen und Männer, die an die volle Irrtumslosigkeit und der totalen Autorität der Heiligen Schrift glauben. Tausend Menschen, die dem Druck der Moderne, die Bibel sei, für rational denkende nicht zu akzeptieren, und der Postmoderne, in der die Bibel als nur eine unter vielen Schriften gesehen wird, standhalten und auf dem unerschütterlichen Grund dem niedergeschriebenen Wort Gottes bauen.Es erinnert an die Worte Jesu, in denen er sagt: „Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.“ Und so bewahrt Gott für sich immer einen „Rest“ die ihn anbeten, das war schon zu Zeiten des Elias so, als es 7000 gab die ihr Knie nicht dem Baal beugten, das war schon im Dritten Reich der Fall, als größtenteils tiefgläubige Christen aktiven Widerstand geleistet haben. Diese tausend Christen repräsentieren noch viele andere in ihren Gemeinden, die sich als bibeltreu verstehen und ihre Hoffnung allein auf die Frohe Botschaft von Jesus Christus setzen. Die Konferenz mit dem Titel „Gott redet – Das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit“ hat uns Teilnehmer neu aufgezeigt, dass wir wahrhaftig unser komplettes Vertrauen auf die göttliche Inspiration der Schrift legen können.
Hauptredner John Piper und Don Carson zeigten in ihren Vorträgen meisterhaft auf das die Schrift genügsam ist um jede Frage der Lehre und des Lebens zu beantworten. Pastor Piper ermutigte uns aus 2. Timotheus 4 als Pastoren und Mitarbeiter im Gemeindedienst schlicht und ergreifend das Wort zu predigen, und auf die Kraft, die in diesem Wort liegt zu vertrauen. Dr. Carson forderte uns heraus nach biblischem Beispiel zu beten. Gott, welcher in der Lage ist noch viel Größeres zu tun, als wir bitten oder uns vorstellen können, auch mit gewagten Gebeten aufzusuchen. Gebete für geistliche Erweckung in unseren eigenen Herzen, für Erweckung und eine neue Reformation in Deutschland und dafür das Deutschland wieder zu einem Missionsaussendungsland wird anstatt ein Missionsland bleibt.
Die Konferenz war sehr ermutigend und ich gehe gestärkt in den Dienst zurück. Die Vorträge sind hier kostenlos verfügbar

Sonntag, 25. März 2012

"Es ist notwendig alle Kirchen in der Region zu zerstören"

Dieser Aufruf kommt von der höchsten religiösen Instanz Saudi Arabiens dem "Grand Mufti" des Königreiches, Sheikh Abdul Aziz bin Abdullah. Die Aussage des Muftis fiel im Zusammenhang eines Besuches einer Delegation des Golfstaates Kuwait, die von seitens des Muftis eine Stellungsnahme im Bezug auf den Umgang mit Kirchen haben wollten.

Der Aufruf des Muftis alle Kirchen in der Region zerstören zu wollen ist vielleicht schockierend, aber kommt keines Wegs überraschend, denn er gründet seine Aussage auf eine Hadith (eine Lehre des Propheten Mohammeds).

Was eher zum Nachdenken bringt, ist die Tatsache, dass die westlichen Medien so gut wie gar nicht darüber berichtet haben, denn wir müssen uns bewusst machen, dass diese Aussage des Muftis vergleichbar wäre, mit einem Aufruf des Papstes alle Moscheen in Italien zerstören zu wollen. Die Presse würde das "Kirchenoberhaupt" auseinandernehmen und weltweit würden Moslems auf die Barrikaden gehen. Es ist schon bemerkenswert, wie subjektive "Toleranz" geworden ist, gegen den christlichen Glauben, gegen die Kirche und gegen Jesus Christus darf jeder mal dran, aber wehe dem, der auch nur ein kritisches Wort über andere Religionen verliert.

Da meine Familie und ich auf der Arabischen Halbinsel leben und für eine internationale Kirche arbeiten, betrifft uns dieser Aufruf des Muftis direkter als andere Christen. Der Mufti hat ALLE Kirchen auf der Halbinsel anvisiert, damit sind auch wir als "United Christian Church of Dubai" gemeint.

Praktisch sieht es allerdings so aus, dass Gott uns in diesem Land mit sehr weltoffenen, wohlwollenden und toleranten Herrschern beschenkt hat. Sheikh Khalifa bin Zayed al Nahyan und Sheikh Mohammed  bin Rashid al Maktoum treiben den interreligiösen Dialog voran und das Land auf dem unseres Kirchengebäude steht wurde uns vom Sheikh geschenkt.
Wir schätzen diese offene Gesinnung sehr und wissen dass es Gott ist der die Herzen unserer Staatsoberhäupter lenkt (Sprüche 21,1). Wir sind dankbar für die offenen Türen die wir hier haben und wollen das Zeitfenster das Gott uns gegeben hat zu seiner Ehre ausnutzen. Wir wollen von Christus bezeugen, von seiner Gnade, von der Sündenvergebung und von dem Neuen Leben, welches wir in Ihm haben können.
Wir können getrost sein, dass niemand, nichtmal der Mufti von Saudi Arabien die Absichten unseres Heilands aufhalten kann. Christus hat uns zugesichert dass er selbst seine Gemeinde bauen wird und die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen werden (Matt. 16,18).

Mehr infos zu der Aussage des Muftis gibt es hier und hier (leider nur auf Englisch)

Donnerstag, 8. März 2012

Zurück zum Paradies

In uns ist eine Sehnsucht nach einer heilen Welt, ohne Krieg und Hungersnot, ohne Aids und Tsunamis ohne Leiden und Tränen. Es mag sich auf verschiedene Art und Weise offenbaren, aber wir alle sehnen uns zurück ins Paradies. Die Jungs von Coldplay singen in ihrem neuen song "Paradise" von dieser Sehnsucht verkörpert in einem jungen Mädchen, welches immer, wenn sie die Augen schließt, vom Paradies träumt. Es ist dieselbe Sehnsucht die ein hiesiger Sheikh hat, und die ihn dazu veranlasst hat auf seinem Grundstück seinen eigenen Garten Eden anzupflanzen voll mit exotischen Pflanzen und Tieren. Jeder von uns der sich die "guten alten Zeiten" zurück wünscht in denen die Welt noch "in Ordnung" war sehnt sich nach diesem Paradies, alle die denken dass "das Gras auf der anderen Seite bestimmt grüner ist" wünscht sich paradiesische Zustände herbei. Der Garten Eden lebt in uns allen weiter, wir können uns seiner zauberhaften Anziehungskraft nicht entziehen.

Das Problem ist, dass wir wie Coldplay nur davon Träumen können im Paradies zu sein, wenn wir ehrlich mit uns selbst sind, dann waren die "guten alten Zeiten" eigentlich gar nicht so gut, wir haben nur ein selektives Erinnerungsvermögen, und wenn wir "zur anderen Seite" gelangen dann realisieren wir, dass das Gras dort auch nicht grüner wächst, als dort wo wir vorher waren. Das Paradies, welches wir uns so sehr wünschen scheint, in unerreichbarer Ferne zu liegen. Unsere Gesellschaft versucht uns bewusst zu machen das es fassbar ist "Wenn du so viel Verdienst dann kannst du dir alles leisten und dir dein Glück kaufen" oder "Hier kannst du deinen Traumurlaub verbringen mit Traumstränden und im Luxushotel". Nur blöd , dass langfristig Geld kein Glück kaufen kann, da gibt es z.B. immer noch die Beziehungsprobleme zum Ehepartner, nur schade, dass auch jeder Traumurlaub irgendwann mal zu Ende geht und die Realität des Alltags uns schnell wieder einholt.



Das Paradies ist verloren gegangen, das liegt daran, dass das Paradies nur dort existieren kann, wo der Mensch in rechter Beziehung zu seinem Schöpfer lebt. Aber in Eden hat sich der Mensch von Gott abgewandt, sie rebellierten gegen den Herrscher des Universums, dachten es sei besser, wenn sie selbst über das Paradies herrschen würden. Gott verbannte sie aber aus dem Paradies und damit von seiner Gegenwart. Unsere ersten Eltern waren nicht mehr Gottes Gefährten, sondern seine Feinde und durch sie sind wir auch alle zu Feinden Gottes geworden (Römer 5).

Aber die gute Nachricht ist, dass Gott selbst uns wieder einlädt, zurückzukommen ins Paradies, nicht in einen Garten Eden, aber in Gemeinschaft mit ihm auf Ewigkeit in seinem Thronsaal. Er kehrt aber unsere Sünden und Übertretungen nicht einfach unter den Teppich, sondern sandte seinen Sohn Jesus Christus um Sünder reinzuwaschen, um einen Weg zu bereiten wieder vor ihn zu treten, nicht durch unsere eigenen guten Taten, sondern aufgrund der Gerechtigkeit von Jesus. Wenn wir das Paradies auf eigene Faust wieder finden wollen, werden wir leer ausgehen und spätestens mit dem Tod feststellen müssen, dass alles umsonst war, vertrauen wir aber auf Jesus und seinem Werk der Versöhnung am Kreuz, dann muss das Paradies nicht länger verloren bleiben, denn dann können wir gewiss sein, dass Gott selbst unser Eden sein wird: der Himmel ist nicht in zuerst ein Ort, sondern vielmehr die Gegenwart Gottes und die Abwesenheit von allem Bösen. Offenbarung 22 spricht davon, dass es in diesem Paradies nie dunkel sein wird, weil die Herrlichkeit Gottes selbst ihr Licht sein wird. Wir sind dafür geschaffen diesen glorreichen Gott für immer anzubeten und seine Gegenwart zu genießen, willst du nicht auch dazu kommen?

"Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen da dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst!" - Offenbarung 22,17

Sonntag, 19. Februar 2012

Sandsturm in der Wüste

Seit gestern sind wir hier in Dubai "eingesandet". Es weht ein Wüstenwind der viel Sand mit sich bringt.
Gestern waren die Windstärken noch stärker, und der Sand peitschte einem regelrecht ins Gesicht, heute ist es bei weitem nicht so windig, aber es ist noch viel Sand in der Luft und die Sicht ist immer noch sehr schlecht. Mein Bruder ist gerade zu Besuch und so hoffen wir, dass er morgen bei seinem Besuch auf der Aussichtsplattform von Burj Khalifa mehr sehen kann als nur eine riesen große Sandwolke.

Diese Wüstenwinde auch "Shamal" genannt sind typisch für diese Jahreszeit und deuten auf den Beginn der heißen Jahreszeit hin. Wir können uns also auf einen langen und warmen Sommer gefasst machen.

Dieser Sandsturm macht mir neu bewusst, wie klein wir Menschen doch sind, und wie abhängig von den Klimabedingungen unseres Globus. Wir können uns anpassen und arrangieren, aber wir können die Macht der Natur nicht beeinflussen. Dies sollte in uns eine tiefe Ehrfurcht und Demut bewirken, denn in solchen Situationen müssen wir eingestehen, dass wir die Welt nicht in unserer Hand halten, sondern in mancher Hinsicht den Naturgewalten ausgeliefert sind. Es bringt uns herab von unserem hohen Roß, von unserer eingebildeten Selbstwahrnehmung, die sich als unbesiegbar sieht, und rückt alles ins richtige Licht. Wir haben nicht alles im Griff, wir sind nicht allmächtig, wir sind nicht Gott!


Manchmal braucht es "Höhere Gewalt" um es in unsere selbstverliebten Köpfe rein zuhämmern: DU BIST NICHT DAS MAß ALLER DINGE. In diesen Momenten will uns Gott etwas von seiner Größe und Allmacht zeigen, denn er ist derjenige der über die Naturgewalten herrscht. Die Bibel zeugt davon, dass Gott Herr über diese Welt ist. Es fängt schon in 1. Mose 1 damit an, dass er spricht und die Welt und alles darin, die Land- und Wassermassen, aus dem nichts geschaffen werden. Sein Wort hat die Kraft Sonne, Mond und Sterne zu schaffen. Im Psalm 24 lesen wir: "Die Erde ist des HERRN und was darinnen ist, der Erdkreis und die darauf wohnen. Denn er hat ihn über den Meeren gegründet und über den Wassern bereitet." Ihm gehört die Erde, denn er hat es alles geschaffen. Wie es in dem alten Kirchenlied so schön heisst "alles ist sein Eigentum". Im Kolosserbrief geht der Apostel Paulus noch weiter und beschreibt die Rolle Christi in der Schöpfung: "Denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Mächte oder Gewalten; es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen." Die Welt gehört also nicht nur dem Dreieinigen Gott, sondern sie ist auch ganz bestimmt ZU ihm geschaffen, nämlich ZU SEINER EHRE. Das spiegelt auch der Psalm 19,1 wieder: "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Feste verkündigt seiner Hände Werk."
Diese Wahrheiten sollten uns in Staunen versetzen über den großen, allmächtigen Gott des Universums, der aber nicht weit entfernt von seiner Schöpfung regiert, sondern sich dem Mensch offenbaren will, dass hat er durch sein Wort getan, das Wort das Fleisch wurde: Jesus Christus, er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes. Sein Opfertod am Kreuz ist die Liebeserklärung Gottes an verlorene Sünder. All die an Christus glauben können dem heiligen Gott, dem allmächtigen Schöpfer als Freund gegenüberstehen und nicht als Feind.

Mittwoch, 25. Januar 2012

Der Fußballgott erwacht aus seinem Winterschlaf

Für aber Millionen deutsche Männer (und vielleicht sogar die ein oder andere Frau) war der letzte Monat eine sehr schwierige Zeit. Das liegt nicht an den zugelegten Kilos des Weihnachtsbratens oder das schlechte Gewissen nach dem Nichteinhalten der Neujahrsvorsätze, vielmehr hat diese depressive Phase etwas mit dem Aussetzen der wöchentlichen Bundesligapartien zu tun. Es geht im Klartext um die berüchtigte Winterpause in der Fußballbundesliga, die Zeit zwischen Weihnachten und der dritten Januarwoche in der, der Ball ruht. Die Auswirkungen für die deutsche Männerwelt sind im Regelfall katastrophal und beinhalten folgende Entzugserscheinungen: Reizbarkeit (vor allem samstagnachmittags), Langeweile an Wochenenden und Null Gesprächsstoff mit den Kollegen am Montagmorgen.
Das ist natürlich alles ein wenig überspitzt aber ich glaube jeder ehrliche Fußballfan kann sich hier ein Stück weit wiederfinden. Wenn man mal ganz rational darüber nachdenkt, ist es eigentlich absurd zu was wir uns im Fußball hinreißen lassen. Im Grunde sind es ja nur 22 Mann die einem runden Leder hinterher rennen und es versuchen in ein eckiges Tor zu befördern. Dafür lassen sich Millionen begeistern. Dafür springen wir bei einer Fußball WM auf Biertische rum und umarmen wildfremde Menschen. Dafür schwören wir unserem Fußballverein die Treue bis in den Tod. Dafür unterstützen wir eine riesige Industrie in denen Spieler, Trainer, Manager und Berater Millionenbeträge verdienen. Ihr seht, wenn man darüber nachdenkt, ist es absurd!
Versteht mich nicht falsch, ich liebe immer noch diesen Sport und werde auch weiterhin die Fußballbundesliga schauen, aber ich denke es ist immer mal wieder gut seine Leidenschaften, dass wofür man sich begeistert, hinterfragt. Denn es besteht die Gefahr, dass eine schöne Nebensache so dramatisch an Bedeutung gewinnt, dass es zur allumfassenden Hauptsache wird. Ganz eindeutig wird dieser Trend bei denjenigen "Fans" die für ihre Mannschaft sogar Gewalt anwenden. Aber sind es nur die "Ultras" die im Fußball ihren Götzen gefunden haben? Ich glaube es fängt schon viel früher an. Sprüche wie "man kann den Job wechseln, die Frau wechseln aber den Verein wechselt man nie!" oder Fangesänge wie "Vfb I steh zu dir, VfB was auch passiert mir halted zueinander nix und niemand tut uns weh so sind wir - so isch der VfB" sind regelrechte Treueschwüre an Mannschaften und Vereine, die ein rundes Leder rumkicken, wie könnte so etwas Belangloses etwa wichtiger sein als die Ehe oder der Job? Was hier ziemlich schnell deutlich wird, ist das der Fußball für viele von uns ein Götze geworden ist. Wir fühlen uns besser, wenn wir uns ein Spiel mit den Kumpels anschauen, wir fliehen von unseren Beziehungsproblemen, tauchen ein in eine Scheinwelt und vergessen für 90 Minuten die Realität mit all seinen Herausforderungen. Der Fußball wird zur "Ersatzrealität" und wenn unsere Mannschaft siegt, dann fühlen wir uns als hätten wir selbst gesiegt und wir empfinden Freude und Stolz, verliert der Verein sind wir am Boden zerstört und Projektzieren unsere schlechte Laune auf unser Umfeld.
Es ist komplett absurd, aber das ist genau das was ein Götze von einem verlangt. Ein Götze ist ein Gottersatz, es ist all das, worauf wir letztlich, außer Gott, unsere Hoffnung setzen. Ein Götze konkurriert mit unserer Loyalität zu dem einzig wahren Gott der Himmel und Erde und alles darin geschaffen hat. Ein Götze verspricht uns Erlösung von unseren Problemen, Süchten und Sünden, aber je mehr wir ihm Vertrauen schenken umso tiefer sitzen wir in der Klemme. Anstatt uns zu retten, zerstört uns ein Götze nur. Es war der Götze des Stolzes der Adam und Eva im Eden zu Fall brachte, es war de Götze der Wollust dem David anbetete, als er mit Batseba die Ehe brach, es war der Götze der Gier den Judas dazu trieb Jesus an die Schriftgelehrten zu verraten.
Der Fußball ist ein Götze in meinem Leben. Es ist ein Götze, den ich mit Gottes Hilfe am zerschmettern bin. Aber es gibt immer wieder Situationen, in denen mein Herz sich zu diesem Götze hingezogen fühlt. Ich kann mich an Situationen erinnern in denen ich bereit war wichtige Dinge, Gemeindeaktivitäten, das Lesen der Bibel, stehen und liegen gelassen habe um dem Götze des Fußballs Tribut zu zollen. Beschämend muss ich zugeben, dass ich bei Deutschlands 4:0 gegen Argentinien mehr gejubelt habe, als bei der Geburt meiner Tochter (natürlich habe ich mich bei ihrer Geburt mehr gefreut, aber ich habe keine Luftsprünge gemacht). Dieser Götze verdient meine Anbetung nicht, nur der wahre Gott, der Gott der Bibel, hat diese Anbetung verdient. Warum? Weil er der Ursprung allen Lebens ist. Er ist der Anfang und das Ende, er ist allmächtig und allsehend. Er hat uns Menschen in seinem Ebenbild geschaffen. Wir sollten seine Herrlichkeit in unserem Leben widerspiegeln, aber wir haben uns alle samt abgewandt. Der Apostel Paulus bringt es in seinem Brief an die Gemeinde in Rom auf den Punkt: "Denn sie vertauschten die Wahrheit, die Gott sie hatte erkennen lassen, mit der Lüge; sie verehrten das Geschaffene und dienten ihm statt dem Schöpfer, der doch für immer und ewig zu preisen ist. Amen." (Römer 1:25)
Der einzige Ausweg aus unserem Götzendienst ist zuerst einmal unsere Götzen zu erkennen, zu verstehen, wie absurd es ist auf etwas zu Vertrauen, das überhaupt keine Macht hat, uns zu erlösen und dann zu akzeptieren, dass nur einer in der Lage war, uns Heil zubringen. Jesus Christus der Gottmensch, der ewige Sohn Gottes, wurde Mensch. Er kam, um zu sterben, um sein Volk von der Sklaverei des Götzendienstes und der Sünde zu erlösen. Seine Nahrung war es den Willen seines Vaters vollkommen auszuüben und er wich nie davon ab. Er starb um Sünder, Götzendiener, mit dem wahren Gott zu versöhnen. Er starb, um den gerechten Zorn Gottes gegen untreue Götzendiener auf sich zu nehmen. Er starb, um Götzendiener zu Gottesanbeter zu verwandeln.
Vertrau auf ihn, wende dich ab von deinen Götzen. Er wird dir ein neues Herz geben, das ihn allein anbeten wird.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Die Tragödie der Costa Concordia


Ich denke viele von uns haben in den letzten Tagen gebannt auf die Geschehnisse rund um das tragische Schiffsunglück der Costa Concordia geschaut. Wir wollen verstehen wie so etwas passieren hätte können, ein völlig intaktes und seetüchtiges Schiff, dass beim einlaufen in den Hafen der Insel Giglio keine 500 Meter vom Ufer entfernt auf Grund läuft. Kein Sturm, kein Wellengang, keine gefährlichen Meeresströmungen und doch wird dieser Meeresriese durch ein vermeintlich harmloses Gesteinsgebilde zu Fall gebracht.
Das rettende Ufer ist so nah, und doch so weit weg. Für mindestens 11 Menschenleben kommt jede Hilfe zu spät und knapp einer Woche nach der Katastrophe gibt es immer noch vermisste.

Mittlerweile steht fest wer für diese Tragödie zu Verantwortung gezogen werden muss, der Kapitän Francesco Schettino. Tag für Tag häufen sich die Anschuldigungen gegen ihn. Zunächst gibt es Berichte er habe sein Schiff verlassen, als die Rettungsaktion noch in Gang gewesen sei, später wird klar, dass er seinen Oberkellner, ein gebürtiger der Insel, mit einer riskanten Vorbeifahrt an seiner Heimatinsel imponieren wollte, danach kommen belastende Telefonmitschnitte zum Vorschein in denen eindeutig hervorgeht, dass er sein Schiff vorzeitig verlassen hatte und zuletzt die Schlagzeilen, dass er zum Zeitpunkt der Havarie unter Drogen stand.
Diese Berichte machen uns sprachlos und rauben uns den Atem. Wie kann ein Kapitän, ein Mann den 4200 Menschen ihr Leben anvertraut haben so handeln? Wie kann jemand so leichtfertig mit so viel Verantwortung umgehen?
Schettino hat sich schwer belastet, daran gibt es nichts zu zweifeln, aber ich glaube in gewisser Weise verkörpert er eine ganze Generation von Männern die in ihre Leiterschaftsrolle versagt haben. Es zieht sich durch alle Lebensbereiche durch: Politiker die sich als Saubermänner darstellen, aber in Wirklichkeit Leichen im Keller haben, Priester die über Jahre hinweg ungestört unschuldige Kinder missbrauchen, Väter die triebgesteuert ihre Frau und Familien dem Götze der Lust aufopfern, Firmenchefs die für den Erfolg über Leichen gehen oder schmutzige Geschäfte machen. Wenn wir ehrlich sind, steckt ein Schettino in jedem von uns. Wir Männer können den Anforderungen die an uns gebracht werden nicht gerecht werden. Wir sind selbstsüchtig, selbstverliebt und stolz, und die Konsequenzen unseres Versagens ist katastrophal: Kaputte Ehen, kaputte Familien, kaputte Firmen, kaputte Parteien, kaputte Gesellschaft.
Die Bibel spricht auch von Männern in Leitungspositionen die versagt hatten. Das Buch der Bücher verwendet das damals übliche Bild von Hirten. Der Prophet Hesekiel gibt uns Einblicke in die selbstsüchtige Verhaltensweisen dieser Hirten. Sie weiden sich selbst anstatt die Schafe, sie essen das Fett und kleiden sich mit Wolle aber weiden die Herde nicht, sie stärken nicht das Schwache, heilen nicht das Kranke und suchen nicht das Verlorene. Das waren die "Hirten" des Volkes Israels. Sie hatten ihre  "Herde" ausgebeutet anstatt für sie zu sorgen.
Menschliche Hirten versagen, aber der Gute Hirte kümmert sich um seine Schafe. Er gibt sein Leben für die Schafe und er kennt seine Schafe und seine Schafe folgen ihm. Jesus sagt von sich selbst, dass er dieser Gute Hirte ist. Da wo alle anderen versagt haben, hat er seine Verantwortung wahrgenommen. Er ordnet sich dem Willen seines Vaters unter und tat genau das wofür er auf die Welt gekommen ist um verlorene Schafe zu finden, um sinkende Passagiere zu retten, um elende Sünder zu vergeben. Jesus ist Der Gute Hirte. Er ist der einzige Kapitän auf den Verlass ist, denn er wird jeden Mensch der sein Leben ihm anvertraut sicher in den himmlischen Hafen bringen.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Vorsätze für das Neue Jahr!

Manche von euch werden den Titel dieses Eintrags lesen und euch denken: "Wie kann der denn bloß mich gerade mal 11 Tage nach Neujahr über meine Vorsätze erinnern, die ich gerade mal bis Heilige Drei Könige umsetzen konnte. Der sollte doch wissen, dass es nur die aller wenigsten mit ihren guten Vorsätzen in die zweite Kalenderwoche des Jahres schaffen! Wie unsensibel!"
Diese Reaktion kann ich gut nachvollziehen, denn die letzten Jahre habe ich nach dem Prinzip gelebt mir erst gar keine Vorsätze zu machen, die ich sowieso nicht einhalten oder erfüllen würde. In gewisser Weise zahlte sich dieses Prinzip aus, denn man musste nicht lange darüber grübeln welche Vorsätze man sich setzen wollte, und hatte in der zweiten Januar Woche auch kein schlechtes Gewissen über die fehlende Selbstkontrolle die Vorsätze auch umzusetzen.

Meine zynische Einstellung gegenüber den guten Vorsätzen zum Jahresanfang kam eher von der Vorstellung dass es irgendwie absurd sei dass sich der großteil der Menschheit nur zum Jahreswechsel ernsthaft Gedanken machen was sie in ihrem Leben ändern wollten. Meine eigene Erfahrung zeigte mir nämlich dass ich täglich Veränderung brauchte. Veränderung in meiner selbstsüchtigen, egozentrierten Einstellung, Veränderung in meinen Beziehungen zu meinen Mitmenschen, Veränderung in meinem Kampf gegen die Sünde und Veränderung in meiner Gottesbeziehung.

Ich würde sagen, dass sich meine Einstellung zu den Neujahrsvorsätzen in soweit verändert hat, dass ich realisiert habe dass der Jahreswechsel symbolisch einen Neuanfang darstellt. Wir alle sehnen uns nach solchen Neuanfängen und in der Hinsicht kann das Neue Jahr uns zu Gunsten kommen. Uns muss jedoch bewusst werden, dass wir aus eigener Kraft Veränderung nicht schaffen können. Bleibende und tiefgehende Veränderung kann nur stattfinden wenn Gott unser Herz verändert. (Hesikiel 36:26-27). Denn unsere Laster & Probleme, unsere Süchte & Sünden stammen alle aus einem korrupten und verstocktem Herz (Matthäus 15,19). Dieser Neuanfang wird in der Bibel auch "Wiedergeburt" genannt. Jesus spricht davon dass wir "wiedergeboren" werden müssen wenn wir in das Reich Gottes kommen wollen (Johannes 3,5). Diese geistliche Wiedergeburt wird all denen zuteil die erkennen, dass sie Veränderung nicht von alleine herbei schwören können, dass sie nicht in der Lage sind sich von ihren Zwängen & Süchten zu lösen, dass sie ohne das Eingreifen Gottes absolut hilflos sind. Jesus sagte selbst: "Ich bin gekommen, die Sünder zu rufen und nicht die Gerechten." (Markus 2,16)
Jesus starb an einem römischen Kreuz. Er starb für Sünder wie du und ich um uns mit Gott zu versöhnen und uns Neues Leben zu schenken. Ein Leben dass nicht mehr unter der Macht der Sünde und des Satans steht, sondern ein Leben, das wieder dass machen kann zu was der Mensch geschaffen wurde: Gott zu verherrlichen!
So können unsere Neujahrsvorsätze die zweite Januarwoche überleben, wenn wir unsere eigene Unzulänglichkeit offen bekunden und uns vollkommen auf Christus verlassen, der bleibende Veränderung ermöglicht hat!

Sonntag, 1. Januar 2012

Gedanken zur Jahreslosung 2012!

© /www.christlicheposter.de/home-products/jahreslosung-2012-49.html Olaf Schneider

Jesus wirkt immer in und durch die Schwachen. 
Er selbst sagt, dass es nicht die Gesunden sind, die einen Arzt brauchen, sondern die Kranken, dass er nicht gekommen sei, um die Gerechten zu retten, sondern Sünder. Seine Kraft hat er vor 2000 Jahren durch seinen Tod am Kreuz und seine Auferstehung von den Toten eindrücklich bewiesen, als er Sünde, Tod und Teufel besiegte. Diese Kraft kann in unserem Leben nur durchdringen, wenn wir zu ihm in Schwachheit kommen. Wir müssen zuerst erkennen, dass wir krank sind, bevor wir einen Arzt aufsuchen; wir müssen erst eingestehen, dass wir Sünder sind, bevor wir Rettung, die Jesus uns anbietet, annehmen können. 
Wir können uns unser Leben lang vormachen, dass wir stark genug sind, es selbst auf die Reihe zu bekommen, aber spätestens mit dem Tod wird es sich zeigen, dass solch eine Lebenseinstellung uns keine bleibende Hoffnung bringen wird. Die Botschaft der Bibel zeigt uns aber, dass es eine Hoffnung gibt, die wir heute und in Ewigkeit haben können. Diese Hoffnung ist die Kraft Christi, die die Sünde und den Tod am Kreuz und durch seine Auferstehung besiegt hat. Wenn wir in Demut zu Ihm kommen und unsere Schwachheit und Sünde offen und ehrlich bekennen, dann wird er - das hat er uns versprochen -uns reinwaschen von all unserer Schuld und seine Kraft wird in unserer Schwachheit mächtig werden.
Lies mehr darüber: "Was ist das Evangelium?" - Greg Gilbert