Dienstag, 3. September 2013

Der Gang zum Grab


Letzten Dienstag war die Beerdigung meiner Oma. Da ich im Ausland aufgewachsen bin, und immer nur sporadisch in Deutschland war, war es die erste Beerdigung, bei der ich dabei war. Meine Oma hatte ein langes und durchaus gesegnetes Leben. Schon in ihrer Jugend hat sie zum Glauben an Jesus Christus gefunden und das hat sie auch in den letzten Jahren ihrer Demenz Krankheit, immer wieder hindurch getragen.

Ich will nun, zusammenfassend meine Gedanken zu der sehr bewegenden Trauerfeier meiner Oma weitergeben:
Ich glaube der Begriff "Trauerfeier" ist absolut passend für die Gefühlsschwankungen, die ich an diesem Tag erlebt habe.
Einerseits überwältigten mich die Emotionen, als ich in der Friedhofskapelle noch ein letztes Mal meine Oma im offenen Sarg liegen sah. Meine liebevolle Oma würde in diesem Leben nicht mehr aufwachen. Die Realität des Todes war mir selten so bewusst wie in diesem Moment. Viele Gedanken schwirrten mir durch den Kopf: "Eines Tages wirst du auch in so einer Kiste liegen und Menschen werden (hoffentlich) um dich trauern!" oder "Ich kann SEHEN, dass sie Tod ist, aber ich kann nicht sehen, dass sie schon jetzt im Himmel ist, dass sie eines Tages einen neuen, unvergänglichen Leib bekommen wird. Darauf kann ich nur hoffen und vertrauen."

Ich hatte das Vorrecht die Schriftlesung aus 1 Petrus 1:3-9 zu lesen, und als ich kurz vor der dem Trauergottesdienst die Bibelstelle für mich durchlas, kamen mir die Tränen. Doch diesmal waren es nicht Tränen der Trauer, sondern Tränen der Freude, denn der Bibeltext sprach so wunderbar und hoffnungsvoll in diese scheinbar hoffnungslose Situation hinein:

"Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt wird für uns, die wir in der Kraft Gottes bewahrt werden durch den Glauben zu dem Heil, das bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit. Dann werdet ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muß, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn liebt ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und über ihn werdet ihr euch jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Endziel eures Glaubens davontragt, die Errettung der Seelen!" (Schlachter 2000 Übersetzung)

Das ewige und lebendige Wort Gottes war wie Balsam für meine Seele. Dort wo gerade noch Unglaube in meinem Herzen regiert hatte, herrschte wieder von Gott gegebene, unerschütterliche Hoffnung. Durch die Auferstehung von Jesus Christus von den Toten war nun meiner Oma ein unvergängliches Erbe zuteil geworden. Die kurze Zeit der Leiden und der Anfechtung war für sie vorbei, und sie hatte das Endziel ihres Glaubens, die Errettung ihrer Seele, erreicht. In meiner Freude durchmischt mit Trauer, konnte ich nichts anderes als Gott anbeten: "Gelobt seist du Gott! Herr ich preise dich für das Leben meiner Oma, für die vielen Menschen in die sie sich liebevoll investiert hat. Gelobt seist du, dass sie jetzt ihr Erbe empfangen hat."

Die Trauerfeier war wunderschön. Die Predigt war hoffnungsvoll, und der Gesang war so himmlisch schön, dass es sich fast so angefühlt hat, als ob sich Engel in den Kirchenchor mit eingeschlichen hätten.

Der Gang zum Grab und die Senkung des Sarges in den kalten, unbarmherzigen Boden, waren schwer. Aber es blieb die unerschütterliche Hoffnung: "Der Tod ist verschlungen in Sieg! Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!" (1 Korinther 15:54-57)




Sonntag, 18. August 2013

Unser Alltäglicher Atheismus

http://podcast.prisma-online.org/files/2011/10/Glaube-am-Sonntag.jpg
Ich will in diesem Post nicht den allgegenwärtigen Atheismus unserer Gesellschaft anprangern. Es gibt genügend selbst ernannte Atheisten die ihren (Un)glauben konsequent ausleben wollen. Mir geht es nicht um diejenigen die offen sagen, dass sie nicht an Gott glauben, sondern um die, die es zwar behaupten, aber für die Gott in ihrem alltäglichen Leben überhaupt keine Rolle spielt. Kurz gesagt ich stell mich selbst an den Pranger und all die, die sich mit mir Christen nennen. Mir geht es um uns, die wir Jesus mit unserem Mund bekennen, aber ihn mit unseren Taten verleugnen. 

Die traurige Realität ist, dass dieser alltägliche Atheismus bei uns tief verankert ist. Hier einige diagnostische Fragen, um zu überprüfen, ob wir doch nicht "funktionale" Atheisten sind:

1. Denken wir im Laufe des Tages über Gott nach? Über seine Eigenschaften oder über seinen Charakter? Oder sind unsere Gedanken auf weltliche, vergängliche Dinge ausgerichtet?


2. Spielt Gott in den vielen Entscheidungen, die wir täglich treffen eine Rolle? Oder versuchen wir alles auf eigene Faust zu machen?


3. Verbringen wir Zeit damit auf Gott zu hören, in dem wir in seinem Wort lesen? Oder lassen wir uns von der Medienflut der Gesellschaft überfluten?


4. Machen wir es uns bewusst, dass wir unserem Schöpfer Rechenschaft ablegen müssen, und dass Gott ein Anrecht auf unser Leben hat? Oder Leben wir so, als ob wir selbst entscheiden könnten, was richtig und falsch ist? 


5. Nehmen wir Gott so an, wie er sich uns in der Bibel offenbart hat? Oder versuchen wir ihn uns so zurecht zuschustern, bis er uns passt? Ein Bildnis von Gott, geschaffen nach unserem eigenen Vorlieben?


6. Ist unser ganzes Leben ein "Gott-gefälliger Gottesdienst" (Römer 12,1-2)? Oder sehen wir den sonntäglichen Kirchenbesuch mehr als mühseligen Dienst an, den man halt verrichten muss? 


Vielleicht haben dich diese sechs diagnostische Fragen mitten ins Herz getroffen. Mir tat es jedenfalls gut mein eigenes Glaubensleben zu hinterfragen und festzustellen, das Glaube bei Weitem nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern eine allumfassende Lebenseinstellung. Wir müssen unseren Unglaube, unseren alltäglichen Atheismus bekennen und durch Gottes Gnade davon abkehren. Die Überführung der Sünde ist ein gutes Zeichen, es zeigt uns, dass der Heilige Geist in uns am Wirken ist, dass wir unsere Sünde hassen und uns danach sehnen, dass Gott der Mittelpunkt in unserem Leben ist.
Aber wir sollten als Christen nie in Schuldgefühlen verweilen, denn wir können auch im Glauben die Gewissheit haben, dass Jesus Christus genau auch für unseren alltäglichen Atheismus gestorben ist. Darauf können wir uns berufen, wir haben einen der für uns einsteht, unser Fürsprecher vor dem Thron Gottes, durch ihn sind wir von Gottleugner zu Gottverherrlicher geworden.



Mittwoch, 31. Juli 2013

Das Evangelium damals und heute!

Hast du dich schonmal gefragt, warum wir uns oft aufgrund es Evangeliums schämen, wenn es doch die Frohe Botschaft der Erlösung ist? Oder wunderst du dich manchmal wie wir vor Gott gerecht werden, oder in welchem Zusammenhang Glaube und Werke stehen?
Die Verse 16-17 des ersten Kapitels des Römerbriefs behandeln genau diese Thematik. In einer Predigt, die ich vor kurzem gehalten habe, hatte ich das Vorrecht diesen glorreichen Bibeltext auszulegen. Hier geht es zu dem Link.

Da ich noch ein sehr junger Prediger bin wäre ich auch sehr froh über konstruktive Kritik, damit ich dazu lernen kann und in Zukunft die gleichen Fehler vermeide. Feedback bitte an Sascha[at]rakchurch.com

Danke
Sascha