Donnerstag, 9. August 2012

Hoffen auf einen olympischen Sieg

 



Wenn es euch so geht wie mir dann hat euch das Olympiafieber gepackt. Gebannt schaut man den Wettkämpfen zu und fiebert mit den AthletINNen mit, die um Gold kämpfen. Der Höhepunkt der Spiele, der 100 Meter Lauf der Männer, versetzt uns Sportbegeisterte ins staunen. Der Körperbau, die Dynamik, die Ausstrahlung der weltschnellsten Männer rauben uns den Atem.
Besonders beeindruckend ist die Aufopferbereitschaft und die Disziplin der AthletINNen. Vier Jahre arbeiten sie auf ein Ziel hin, vier Jahre hartes Training, vier Jahre Verzicht auf jegliche Art des Vergnügens, vier Jahre an seine körperliche, geistige und seelische Grenze zu gehen, damit im richtigen Moment alles abgerufen werden kann und der Traum von olympischen Gold in Erfüllung gehen kann. Alles für diesen "goldenen" Moment tun und alles andere diesem Ziel unterordnen, das gehört für die AthletINNen zum Alltag. Wir "Normalsterbliche" beneiden diese SportlerINNEN oft, wir wünschen uns auch diese Anerkennung, diesen Ruhm, dieses Gefühl der oder die Beste zu sein, aber wenn wir uns anschauen, wie hoch der Preis ist den wir zahlen müssen, um das zu erreichen, und wie kurzweilig der Ruhm und die Ehre andauert, dann würden viele von uns schon mal aussteigen. Die Kosten eines Sieges bei Olympia übersteigen für uns nicht den Nutzen, und deswegen sitzen wir lieber zu Hause gemütlich auf dem Sofa mit Chips und Cola und feiern jeden deutschen Sieg als ob es unser eigener wäre.

Der Gewinn einer olympischen Medaille hatte für mich schon immer eine gewisse mystische Bedeutung, aber als ich vor ein paar Wochen, im Vorfeld der Londoner Spiele, in einem Zeitungsartikel erfuhr, dass die Goldmedaille nur zu einem geringen Prozentsatz aus echtem Gold besteht, war meine Faszination endgültig zerstört.

Aber die SportlerINNEN scheinen wirklich an diesem Ruhm und der Faszination eines Sieges bei Olympia festzuhalten. Neugekürter Diskus Olympiasieger Robert Harting sprach im Vorfeld seines Wettkampfes über die Bedeutung von einem Sieg in London:  "Ich brauche den Olympiasieg, um die negativen Sachen aus meinem Leben zu spülen. Ich brauche ihn, um nicht völlig die Hoffnung zu verlieren"

Robert Harting hat in seiner Aussage zumindest eine Sache richtig erkannt: er will nicht die Hoffnung verlieren, aber es stellt sich die Frage ob ein Olympiasieg ihm diese Hoffnung, nach der er sich so sehnt, auch bescheren wird. Wenn der Trubel um sein Sieg vorüber ist, wenn die Presse keine Interesse mehr zeigt, wenn die Medaille im Trophäenschrank Staub fängt, wenn die Karriere irgendwann mal zuende ist, wie soll dann ein Olympiasieg ihm noch Hoffnung geben? Eine schwindende Erinnerung, eine krankhafte Nostaligie an diesen einen großen Triumph?

Die Bibel spricht davon, dass wir unsere Schätze nicht hier auf Erden sammeln sollen, wo Diebe einbrechen und stehlen, wo Rost und Motten sie zestören können, sondern im Himmel, wo unvergängliche Schätze auf diejenigen warten, die auf Gott vertrauen (Matthäus 6,19-21). Unsere einzige wirklich Hoffnung besteht nicht im Sieg in einer olympischen Disziplin, sondern in dem Sieg von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha, als die Sünde, den Tod und den Teufel ein für alle mal geschlagen hat. Sein Sieg macht uns frei von unserer Schuld, sie gibt uns das Recht Gottes Kinder zu sein, und seine Auferstehung gibt uns die unerschütterliche Hoffnung, dass auch wir eines Tages einen neuen Auferstehungskörper bekommen werden und auf Ewigkeit bei Ihm sein werden (1. Korinther 15,12-28). Diese Hoffnung ist die einzige die Bestand hat, und die uns keiner nehmen kann (Römer 8,31-39).

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