Dienstag, 30. Oktober 2012

Die Seychellen: das Paradies?


Meine Familie und ich sind gerade von einem fünftägigen Aufenthalt auf den Seychellen zurück gekommnen. Wer sich nun wundert, wie ein Pastorenassistent sich so einen Urlaub leisten kann, der sei vorab informiert, dass ich die Reise mit Hotelaufenthalt bei einem Gewinnspiel im Radio gewonnen habe (über die Ethik der Teilnahme an einem Gewinnspiel soll hier auch nicht diskutiert werden, obwohl ich betonen will dass es kein Glückspiel war, sondern ein Gewinnspiel an dem jeder teilnehmen durfte der ein paar Fragen richtig beantwortet hat). Nun gut! Wir waren also wie gesagt auf den Seychellen. Jenes Insel Archipel, welches von sämtlichen Touristik Agenturen als das Inselparadies schlechthin bezeichnet wird. Aber wer kennt dass nicht, dass das Urlaubsziel im Katalog viel schöner aussieht als in der Realität. Ich muss sagen, dass dieses Klischee diesmal nicht zutraf. Unsere Erwartungen wurden von dem üppigen Grün, den azurblauen Meer, dem weißen Sandstrand und den immerlächelenden Inselbewohner, weitübertroffen. Aber bevor ihr den Eindruck bekommt das die Seychellen wirklich das Paradies sind, und alle auf immer und ewig dort wohnen wollen, hier einige Gedanken dazu:

1. Die Seychellen sind nicht das Paradies, denn selbst dort regiert die Sünde!
Ich fragte auf der Fahrt zum Hotel unseren Fahrer, ob es auf solch einer paradischen Insel auch soziale Probleme gibt. Er bejahte und meinte der Drogenkonsum wäre, vor allem unter den Jugendlichen, ein verbreites Problem. Es sei darauf zurückzuführen, dass das Inselleben langweilig sei und nicht viel Abwechselung biete, war seine Schlußfolgerung. Diese Einschätzung mag ja gewissermaßen stimmen, aber sie geht nicht tief genug. Es reicht nämlich nicht aus die Probleme auf äußere Umstände zurückzuführen. Nein, bei der Ursachenforschung muss man viel tiefer gehen, denn die Wurzel all unserer Probleme sind nicht die Umstände sondern unser verdorbenes Herz. (Jeremiah 17,9 ; Markus 7,15). Wir sündigen nicht weil eine Verkettung unglücklicher Umstände uns dazu zwingen, sondern weil wir von Natur aus Sünder sind (Psalm 51,5)

2. Die Seychellen sind nicht das Paradies, denn selbst dort regiert der Tod!
"Denn der Lohn der Sünde ist der Tod" (Römer 6,23). Dort, wo Sünde regiert, regiert auch der Tod, denn der Tod ist eine direkte Folge der Sünde. Schon damals, im ursprünglichen Paradies, warnte Gott Adam und Eva das ungehorsam seinem Gebot gegenüber, den Tod mit sich bringen würde. Das gleiche gilt auch heute, das gleiche gilt auch auf den Seychellen. So schön die Inseln auch sind, ihre Bewohner sind wie wir alle Sünder, und auch bei ihnen macht der Tod nicht halt. Wir wissen aus der Bibel, dass es im Paradies kein Leid und keinen Tod geben wird (Offenbarung 21,4), aber auf den Seychellen regiert der Tod so wie über all auf der Welt.

3. Die Seychellen sind nicht das Paradies, denn sie sind Teil der Schöpfung die der Vergänglichkeit unterworfen ist (Römer 8,20)
Wir kennen es aus der Physik (Entropielehre) aber auch aus dem alltäglichen Leben: alles ist vergänglich. Das erste Auto, welches man zum bestandenen Führerschein von den Eltern geschenkt bekommen hat, sieht 10 Jahre später nicht besser aus, als nach der ersten Probefahrt. Das Haus im Eigenbau brauch nach 35 Jahren auch mal wieder neue Fenster und ein neues Dach. Die Vergänglichkeit der Schöpfung ist auch auf den Seychellen nicht zu verleugnen: die Korallenriffe sind nicht so schön wie sie mal waren, von den heimischen Landschildkröten, die Jahrzehntelang als augestorben galten, gibt es nur noch wenige lebende Exemplare, und der weltweit ansteigende Meeresspiegel wird auf tiefliegende Inselteile seine Auswirkungen haben. Die Vergänglichkeit der Schöpfung ist auch auf den Seychellen zu spüren.

So schön diese Inseln auch sind, sie sind nicht das Paradies. Sie sind nur ein Schatten, nur ein Hauch von dem wahren Paradies dass noch kommen wird. Dort wo: "Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.Und der auf dem Thron saß, sprach: 'Siehe, ich mache alles neu! Und er sprach zu mir: Schreibe; denn diese Worte sind wahrhaftig und gewiss!' " (Offenbarung 21,4-5).
Das tragisch ist, dass es viele Menschen gibt die den Schatten für die Realität halten. Für sie ist ein 14-tägiger Urlaub auf einem irdischen Paradies, die bestmöglichste Option. Um es in die Worte von Schriftsteller C.S. Lewis zu fassen: Sie sind wie kleine Kinder die im Hinterhof im Matsch spielen, weil sie nicht wissen das sie nur ein paar Hundert Meter vom Meer wohnen, wo sie Sandburgen am Strand bauen können.
Lasst uns Menschen von dem wahren Paradies erzählen. Von dem gnädigen Gott, der aufgrund des Opfertodes von Jesus Christus Sünder dazu einlädt in sein Thronsaal zu treten.
Lasst uns dafür beten, dass Gott Menschen die Augen zu dieser Frohen Botschaft öffnet.

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